Mein Weg zum Balkonkraftwerk – Teil 5: Wieviel Strom habe ich schon erzeugt und wie viel habe ich gespart?

Seit Juni 2025 läuft mein Balkonkraftwerk nun auf dem Balkon, und nach ein paar Monaten voller Sonne, Regen und vielen Daten vom Shelly 3EM ist es Zeit für eine erste Auswertung. Ganz ehrlich: Ich bin schon ziemlich zufrieden. Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn die Sonne scheint und man weiß, dass der Stromzähler langsamer läuft oder sich sogar rückwärts dreht.
Aber ganz ohne kleine Probleme ist es eben auch nicht. Dazu gleich mehr.
Wie viel Strom kam bisher vom Balkon?
Ich habe die Daten aus den letzten Monaten ausgewertet, und so sieht es aktuell aus:
| Monat | Erzeugt (kWh) | Eingespeist (kWh) | Eigenverbrauch (kWh) | Hausverbrauch (kWh) |
|---|---|---|---|---|
| Juli | 77,15 | 45,98 | 31,17 | 129,58 |
| August | 79,27 | 56,19 | 23,08 | 100,56 |
| September* | 20,73 | 12,38 | 8,35 | 79,16 |
| Gesamt | 177,15 | 114,55 | 62,60 | 309,30 |
*bis Mitte September, daher noch nicht vollständig
Man sieht schon: Im Juli und August war richtig viel Sonne, und da kam ordentlich Strom vom Dach. Vor allem der Eigenverbrauch – also Strom, den ich direkt selbst genutzt habe – lag bei immerhin 31,17 kWh im Juli. Im August war es etwas weniger, aber immer noch eine spürbare Entlastung. Insgesamt konnte ich so 62,60 kWh direkt für meinen Haushalt nutzen.
Die Zahlen im Diagramm
Um die Entwicklung noch besser zu visualisieren, habe ich die Daten in zwei Diagramme übertragen.
Das erste Diagramm zeigt, wie sich die erzeugte Energie, die Einspeisung und der Eigenverbrauch über die Monate verteilt haben. Man sieht sehr schön, dass der Eigenverbrauch einen konstanten Teil der Produktion ausmacht.

Das zweite Diagramm, das Kurvendiagramm, visualisiert die tägliche Energieerzeugung. Es zeigt die Schwankungen und Spitzenwerte der Stromproduktion im Zeitverlauf.

Ferrari-Zähler vs. moderner Zähler
Was mich aber wirklich überrascht hat: Wie groß der Unterschied zwischen meinem alten Ferrari-Zähler und einem modernen, digitalen Zähler ist.
Der Ferrari-Zähler dreht sich einfach rückwärts, sobald ich Strom einspeise. Das heißt: Selbst wenn ich auf einer Phase ins Netz einspeise und auf einer anderen gleichzeitig Strom verbrauche, verrechnet er das sofort. So spare ich natürlich deutlich mehr, als wenn ein moderner Zähler erst saldiert und nur den tatsächlichen Netzbezug zählt.
Der Zähler hat mir bisher rund 177 kWh an erzeugtem Strom „geschenkt“ – das ist die gesamte Energie, die das Balkonkraftwerk produziert hat. Mein tatsächlicher Eigenverbrauch, also der Strom, den ich sofort selbst nutzen konnte, lag in diesem Zeitraum bei 62,60 kWh. Diese Differenz zeigt, wie vorteilhaft mein alter Zähler derzeit noch ist.
Ich ahne schon: Wenn der Netzbetreiber irgendwann den Zähler tauscht, werde ich deutlich weniger „kostenlosen“ Strom haben, da nur der direkt genutzte Strom, der Eigenverbrauch, voll angerechnet wird.
Warum ich trotzdem zufrieden bin
Auch wenn die Einspeisung natürlich nicht vergütet wird und der Eigenverbrauch noch höher sein könnte, bin ich insgesamt wirklich zufrieden. Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn man seinen eigenen Strom produziert und jeden Sonnenstrahl nutzen kann.
Aber es gibt auch Punkte, an denen ich noch arbeiten will:
- Maximale Leistung: Die Module könnten theoretisch bis zu 780 W bringen, aber bisher war bei rund 700 W Schluss. Besonders an heißen Tagen scheint der Wechselrichter etwas in die Knie zu gehen. Vielleicht ist es nur die Hitze, vielleicht muss ich mir das noch genauer ansehen.
- Eigenverbrauch erhöhen: Viele meiner Geräte laufen morgens oder abends, wenn die Sonne kaum noch liefert. Ich will das künftig ändern und mehr Verbraucher tagsüber nutzen.
Und natürlich denke ich schon weiter:
Wenn der Zähler irgendwann getauscht wird und ich nicht mehr vom rückwärtslaufenden Zähler profitiere, wäre ein Speicher sicher spannend. Dann könnte ich den überschüssigen Solarstrom tagsüber speichern und abends nutzen. So würde mein Eigenverbrauch deutlich steigen.
Mein Fazit nach den ersten Monaten
Unterm Strich: Ich bin zufrieden. Das Balkonkraftwerk läuft stabil, produziert ordentlich Strom, und auch wenn noch nicht alles perfekt ist, macht es Spaß zu sehen, wie sich die Zahlen entwickeln.
Der Ferrari-Zähler sorgt aktuell für extra Ersparnis, aber ich weiß, dass das nicht ewig so bleiben wird. Dann heißt es: Eigenverbrauch steigern, vielleicht einen Speicher nachrüsten – und natürlich weiter Daten sammeln, um das System Schritt für Schritt zu optimieren.
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